dena Leitstudie weist den Weg in die Klimaneutralität

Grafik: Deutsche Energie-Agentur dena
Die nächsten Jahre sind entscheidend, um das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten und bis 2045 weitgehende Klimaneutralität zu erreichen. Jetzt müssen die Weichen für die umfangreiche Transformation gestellt werden. Um die richtige Richtung einzuschlagen, hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit Unterstützung von zehn wissenschaftlichen Instituten, über 70 Unternehmen und 45 Beiräten Anfang Oktober die neue Leitstudie “Aufbruch Klimaneutralität” veröffentlicht.


Für diese Studie sind sie der Fragestellung nachgegangen, welche Technologiepfade aus heutiger Perspektive realistisch sind und welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um sie bis 2045 in einem integrierten klimaneutralen Energiesystem in Deutschland zu realisieren. Dabei haben sie konkrete Lösungsansätze und Maßnahmen zur CO2-Reduktion für einzelne Sektoren (Bau, Verkehr, Industrie, Energieerzeugung sowie zu LULUCF) analysiert und identifiziert.


Klar ist, in allen Sektoren sind große Anstrengungen notwendig, um die Ziele zu erreichen. So spricht die Studie besonders von einem beschleunigten marktbasierten Ausbau der erneuerbaren Energien sowie von Märkten und Infrastrukturen für Powerfuels.


Erneuerbare Energien und Wasserstoff für die Industrie

Alleine in der Industrie müssen die CO2-Emissionen bis 2030 um 36 Prozent reduziert werden, das sind ca. acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Bislang produziert die Industrie fast ein Viertel des deutschen Treibhausgas-Ausstoßes. 


Um dieses Ziel zu erreichen, muss vor allem die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt werden, denn der größte Anteil der Emissionen stammt aus der Energieversorgung. Bestehende Produktionsprozesse, die auf fossilen Ressourcen basieren, müssen durch neue Prozesse und Technologien ersetzt werden. Die Industrie wird damit zum größten Abnehmer für die energetische und stoffliche Nutzung von Wasserstoff.


Dafür ist es erforderlich, die EEG-Umlage auf null zu senken und mit der Hilfe einer CO2-Bepreisung eine finanzielle Lenkungswirkung zu erzielen.


Darüber hinaus braucht die Industrie eine transparente Treibhausgasbilanz in der gesamten Wertschöpfungskette und eine Umstellung der Produktion auf eine konsequente Kreislaufwirtschaft.


Querschnittsthemen ergänzen Betrachtung einzelner Sektoren


Weitere Schwerpunktthemen der Leitstudie sind die Energieversorgung, der Verkehrssektor und der Gebäudebereich. 


In der Energieversorgung ist ein beschleunigter und marktbasierter Ausbau der erneuerbaren Energien dringend notwendig. Hinzu kommen leistungsfähige Märkte und Infrastrukturen für Powerfuels, sowie eine aktive Begleitung des vorzeitigen Ausstiegs aus der Kohleverstromung.


Für die Klimaneutralität im Verkehr sind neben der Forcierung der Elektromobilität, auch der umfassende Einsatz von Wasserstoff und Powerfuels im Schwerlastverkehr sowie der Ausbau des ÖPNV dringend erforderlich.


Gebäude, besonders die mit einer schlechten Energiebilanz, müssen bei Sanierung tiefgreifend verändert werden. In der Wärmeversorgung ist eine Dekarbonisierung dringend notwendig.


Sektorübergreifende Diskussion und Akzeptanz in der Bevölkerung


Im Gegensatz zur ersten Leitstudie werden Querschnittsthemen in die Diskussion aufgenommen und sektorenübergreifend in den Bereichen Energiemarktdesign, Transformation sowie Wirtschaft & Europa diskutiert. 


Die Leitstudie geht auch auf die erforderliche Akzeptanz in der Bevölkerung ein. Dafür ist eine sozial gerechte Ausgestaltung notwendig. Hilfreich ist auch eine Partizipation und eine Energiewende von der Bürgerinnen und Bürger profitieren. 


Weitere Informationen zur Leitstudie “Aufbruch Klimaneutralität” und direkter Download der Studie.


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